Diese Webseite hat zum Ziel, einen Aufarbeitungsprozess davon abzubilden, wie männlich geprägte Machtstrukturen in einem linken „Freiraum“ über Jahre starken Einfluss auf die Gruppendynamiken und Individuen, insbesondere auf Frauen* [#], ausüben konnten. Wie konnte diese dysfunktionale Struktur so lange erhalten werden und warum hat niemand früher grundlegend etwas daran geändert, obwohl viele darunter gelitten und das Problem zumindest in Ansätzen erkannt haben?

Der vermeintliche Freiraum ist – beziehungsweise war – der Kulturverein Sabot in Wiesbaden. Ende August veröffentlichten wir, eine Gruppe ehemaliger Sabot-Mitglieder, Betroffener und Personen aus dem Umfeld, das Statement “Dem Sabot ist nicht mehr zu helfen”. Vorangegangen war eine intensive Auseinandersetzung mit dem Erlebten; ein Reflexionsprozess, der bis heute noch nicht abgeschlossen ist.

Unter Beiträge werden wir über die kommenden Wochen Texte veröffentlichen, welche die gemachten Erfahrungen schildern, einen Blick auf den Aufarbeitungsprozess werfen sowie destruktive Strukturen und “linke Männlichkeit” problematisieren. Wir hoffen somit auch anderen zu helfen, die in ähnlichen Zusammenhängen mit ähnlichen Strukturen zu kämpfen haben. Solltet ihr ebenfalls solche Erfahrungen gemacht haben, nehmt gerne Kontakt zu uns auf.

 

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[#] Diese Website und insbesondere die hier veröffentlichten Texte werden von unterschiedlichsten Menschen gestaltet. Alle hier veröffentlichten Texte bemühen sich, die Geschehnisse im und um das Sabot aufzuarbeiten. Wir vertrauen dabei auf die Reflexion und Gedanken der Autor*innen in Bezug auf Geschlechter- und Identitätsdifferenzen und gehen davon aus, dass wie etwas geschrieben und gegendert wurde (oder eben nicht) Bedeutung hat.

Wir nutzen, wenn es um strukturell durch das Patriarchat benachteiligte, nicht cis-männliche Personen geht, die Bezeichnung FLINTA* (FLINTA: Frauen, Lesben, inter, nicht-binäre, trans und agender Personen). Dort, wo andere Bezeichnungen (bspw. Frauen*) genutzt werden, geschieht dies dem Kontext Rechnung tragend, da es um teilweise sehr spezifische Ereignisse geht, in welche spezifische Individuen involviert waren.